Unterkunft für Flüchtlinge in Fiesch: Sport Resort muss pro Flüchtling 1 Franken pro Nacht zahlen - Pomona Online vom 24.06.2022

24.06.2022

Eigentümer will Geld

Unterkunft für Flüchtlinge in Fiesch: Sport Resort muss pro Flüchtling 1 Franken pro Nacht zahlen

In Fiesch haben Flüchtlinge im «Rosentirli» ein Zuhause gefunden. Das Gebäude gehört dem Roten Kreuz in Luxemburg. Der Eigentümer hat nun Rechnungen gestellt.

Die Gemeinde Fiesch und das Sport Resort stellen zusammen mit dem Eigentümer des Gebäudes «Rosentirli», dem Roten Kreuz in Luxemburg,  eine Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge zur Verfügung. 

Zwei Jahre lang stand das Gebäude leer. Das Gebäude sollte verkauft werden. Erfolglos.

Das Feriendorf Fiesch hatte den Auftrag, die Unterkunft währenddessen zu unterhalten. Seit die Flüchtlinge aber eingezogen sind, wird es aktiv genutzt. 

Das Rote Kreuz in Luxemburg gab dem Feriendorf Fiesch die Erlaubnis, das Gebäude für Flüchtlinge zu nutzen. Der finanzielle Aspekt musste aber noch geklärt werden. Es war unklar, wie viel das Feriendorf Fiesch dem Roten Kreuz in Luxemburg überweisen muss. Nun ist dies geklärt.

Die Direktorin des Sport Resort Fiesch Barbara Moosmann sagt: «Wir haben mit den Luxemburgern vereinbart, dass wir pro Person und pro Nacht 1 Franken als «Unkostenbeitrag» an das Rote Kreuz Luxemburg überweisen.» 

Barbara Moosmann sagt, der Betrag sei fair. «Es ist ihr Haus und wir benützen es.» Die aufkommenden Kosten werden vom Kanton gedeckt. 

Derzeit befinden sich 40 Flüchtlinge im «Rosentirli» in Fiesch. Das macht im Monat Kosten von über 8600 Franken, im Jahr wären das über 104'000 Franken. Und das alles für einen guten Zweck.

Das Rote Kreuz in Luxemburg will Menschen helfen. So lautet der Auftrag. Doch das Gebäude kostenlos überlassen, kommt für das Rote Kreuz anscheinend nicht infrage. Barbara Moosmann sieht darin keinen Widerspruch. Sie sagt: «Klar denken manche etwas anderes. Aber ich denke, es ist ein fairer Ansatz.» Das Haus werde bei der aktuellen Benutzung abgenutzt. Alles sei in Ordnung.

Der Alltag kehrt ein

Seit über vier Monaten sind die Flüchtlinge im «Rosentirli» einquartiert. Wie Barbara Moosmann sagt, habe sich die Situation mit den Flüchtlingen eingependelt.

Den Flüchtlingen werden im «Rosentirli» sogar Praktikumsstellen angeboten. So etwa in der Reinigung. Drei Ukrainerinnen sind bislang auf diese Art beschäftigt. Barbara Moosmann sagt: «Falls das funktioniert, werden wir die Frauen im Stundenlohn anstellen.» Die gegenseitige Verständigung funktioniere, die Aufnahme des Reinigungsteams sei gut gewesen und die Frauen sähen glücklich aus, sagt Barbara Moosmann. 

Das Rote Kreuz in Luxemburg hat auf die Anfrage des «Walliser Boten» nicht geantwortet. 

Quelle: Pomona Online

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