Fiesch investiert in die Fussgänger - RRO Online vom 25.02.2021

25.02.2021

iesch investiert in die Fussgänger

ÖV-Hub gab den Anstoss: Fiesch plant Investitionen von über 13 Millionen Franken.

Mit der Eröffnung des ÖV-Hubs in Fiesch wurde mit dem Tourismus die Lebensader der Gemeinde massiv gestärkt. Die feierliche Eröffnung war im Dezember 2019. Seither ist einiges in Bewegung: In den nächsten vier Jahren will die Gemeinde Bruttoinvestitionen von rund 13,6 Millionen Franken tätigen. Allein 9,5 Millionen entfallen auf das Jahr 2021. «Wir haben eine investitionsreiche Zeit vor uns», sagt der neue Gemeindepräsident Bruno Margelisch. Nun, wo die wichtige Basis stehe, wären vor allem Projekte zur Erhöhung der Wohnattraktivität geplant.

So soll entlang dem Weisswasser zwischen dem ÖV-Hub und dem Schulhaus das Projekt Wüehr-Weg realisiert werden. Damit soll eine sicherer und auch touristisch attraktiver Fussgängerweg abseits des motorisierten Verkehrs entstehen. Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf 1,3 Millionen Franken. Die Urversammlung entscheidet am Donnerstagabend über den entsprechenden Kreditbeschluss.

Für die 2020 begonnene Schulhausrenovation sind weitere 6,5 Millionen Franken budgetiert. In dem vergrösserten Schulhaus werden zukünftig auch die Kinder der Gemeinden Fieschertal, Lax und Bellwald zur Schule gehen. 30 Prozent der Kosten werden durch den Kanton gedeckt. Die übrigen Gemeinden bezahlen Fiesch für die Mitnutzung Miete.

Ein anderes wichtiges Projekt betrifft die geplante Passerelle beim ÖV-Hub. Die Überführung soll die angespannte Verkehrssituation am Ort lösen, indem sie den Schnell- und Fussverkehr entflechtet. Gleichzeitig soll die Passerelle den Hub mit dem geplanten Einkaufszentrum sowie der Talstation der ebenfalls geplanten Seilbahn Fiesch-Bellwald verbinden. Kostenpunkt 2,2 Millionen Franken. Die Gemeinde Fiesch beteiligt sich daran mit 250’000 Franken.

Weitere 500’000 Franken fliessen 2021 in dringend notwendige Sanierungsarbeiten bei der Wasserversorgung. Priorität hat dabei die Quellfassung, die sich auf der Fiescheralp befindet.

In den kommenden Jahren ist zudem die Neugstaltung des Dorfplatzes für rund drei Millionen geplant. Man investiere, was möglich sei und strecke sich nach der Decke, so Margelisch. Die Investitionen sorgen für einen Finanzierungsfehlbetrag von knapp 3,5 Millionen Franken. Durch die notwendige Neuverschuldung steigt die Nettoschuld pro Kopf 2021 auf 8850 Franken und wird sich damit voraussichtlich mehr als verdoppeln. Bis 2024 soll die Pro-Kopf-Verschuldung dann wieder auf rund 7500 Franken sinken. Damit liegt Fiesch zwar über den Durchschnitt der Walliser Gemeinden. Die Gemeinde weist im Übrigen aber hervorragende Kennzahlen wie einen Selbstfinanzierungsgrad von knapp 30 Prozent aus.

Martin Schmidt

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